In meinen letzten 1 ½ bis zwei Monaten in Indien wollte ich unbedingt noch die Dörfer von meinen Kindern besuchen und ihre Eltern kennen lernen. Ich wollte wissen wie ihre Dörfer aussehen und wie die Lebensbedingungen sind, die sie gewohnt sind. Begonnen haben ich und Claire mit Suryas Dorf. Manasa, Bassapa und Ramesh haben eines Tages irgendeine heftige Krankheit abbekommen und weil sich Claire Sorgen gemacht hat, ob die Medizinische Versorgung in ihrem Dorf ausreicht um Manasa zu heilen, haben wir uns einen Tag frei genommen und sie mit Surya besucht. So hat alles angefangen. Surya und Manasa leben in der Nähe von Kushalnagar, einer kleinen Stadt ca. 1h von Hunsur entfernt. Nach Ankunft in Kushalnagar mussten wir noch ca. 15min der Rikshwa fahren und dann waren wir auch schon da. Das Dorf war gar nicht mal so abgelegen wie wir es erwartet haben und schien doch noch relativ wohlhabend. Das Dorf hatte auch einen eigenen kleinen Tempel und eine staatliche Schule. „Ob die Familie wirklich so arm ist das sie Surya und Manasa nicht auf ihre staatliche Schule schicken können“ dachten wir uns noch, aber schnell wurde klar, dass das nicht möglich war. Suryas Eltern leben in einem kleinen Zimmer von einem Haus, das anderen gehört. Das Zimmer war gerade groß genug für ein „Bett“ für ärmere sage ich mal, einen kleinen Fernseher und ein paar Küchen Utensilien. Hinter dem Zimmer hatten sie noch einen Mini Garten und eine kleine Toilette. Ich habe schon viele kleine Wohnungen in Indien gesehen, aber das war deutlich die kleinste die ich je gesehen habe. Wir wurden natürlich sehr herzlich empfangen, so wie ich indische Gastfreundschaftlichkeit kenne. Verständigen konnten wir uns zwar nicht mit Worten aber sie haben uns einen Chai gemacht und für uns das spezielle Reis mit Hünchen Sambar zubereitet :). Wir haben ihnen 1 Kilo Trauben als Geschenk gebracht. Manasa ist sehr fröhlich rumgerannt an diesem Tag und hatte „nur“ eine kleinere Magenkrankheit, wegen der man aber durchaus zuerst einmal 1-2 Monate zu Hause bleiben sollte. Der Arzt hat viel Reis verordnet, also kein Problem :). Es war schon interessant zu sehen wie sich die Kinder verhalten haben. Während Surya sich so verhalten hat wie immer, war die jüngere Schwester sehr viel schüchterner als sonst. Nachdem wir gegessen haben und ein paar Fotos gemacht haben, sind wir auch schon wieder zurück gefahren. Surya hat uns noch ein bisschen was vom Dorf gezeigt und Manasa ist zum wieder gesund werden zurück geblieben. Wieder zu Hause angekommen hatten wir noch ein Gespräch mit Shree Khant über Surya und seine Familie. Wie es scheint hatten es Surya und Manasa nicht unbedingt leicht. Vor ein paar Jahren hat ihr Vater die Familie verlassen und natürlich alles an Geld mitgenommen. In Indien bedeutet das für die Mutter den absoluten Gesichtsverlust. Auf einmal waren Surya und Manasa ohne Vater und die Schande des Dorfes. Die Mutter hat es dann wohl irgendwie geschafft dieses Zimmer zu finden das sie auch bezahlen kann und sie hat irgendwie nochmal einen Mann gefunden der mit der Familie lebt, sich auch um die Kinder kümmert und die Vaterfigur einnimmt. Aber leider ist für alles andere als 3 Mahlzeiten am Tag einfach kein Geld da. DEED hat Surya und Manasa in ihrem Gebäude aufgenommen damit sie auch die Chance auf Bildung bekommen und nicht mehr als Außenseiter Leben müssen, auch wenn ich für ein paar Monate eine gewisse Distanz zwischen den Beiden und dem Rest gespürt habe. Ich habe mir schon gedacht das sie irgendwie anders sind als die anderen und es hat sich bestätigt. Shree Khant hat erzählt das Surya am Anfang seiner Zeit in DEED der schüchternste Junge überhaupt war und ständig alleine sein wollte. Heute, und diese Entwicklung habe ich in diesem Jahr auch so gesehen ist er einer der selbstbewusstesten Kindern der Gruppe und er wird jetzt voll akzeptiert auch wenn er es noch nicht so richtig verstanden hat :).
Hallo Besucher, am 31.07.2011 werde ich mich während eines freiwilligen Jahres in Indien engagieren. Weil ich euch so gut wie möglich nach Indien mitnehmen möchte, werde ich in diesem Blog so oft es geht von meiner Vorbereitung und meinen Erlebnissen in Indien berichten und Fotos posten. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß in meinem Blog =)
Dienstag, 7. August 2012
Die Dörfer der Kinder: Surya und Manasa
In meinen letzten 1 ½ bis zwei Monaten in Indien wollte ich unbedingt noch die Dörfer von meinen Kindern besuchen und ihre Eltern kennen lernen. Ich wollte wissen wie ihre Dörfer aussehen und wie die Lebensbedingungen sind, die sie gewohnt sind. Begonnen haben ich und Claire mit Suryas Dorf. Manasa, Bassapa und Ramesh haben eines Tages irgendeine heftige Krankheit abbekommen und weil sich Claire Sorgen gemacht hat, ob die Medizinische Versorgung in ihrem Dorf ausreicht um Manasa zu heilen, haben wir uns einen Tag frei genommen und sie mit Surya besucht. So hat alles angefangen. Surya und Manasa leben in der Nähe von Kushalnagar, einer kleinen Stadt ca. 1h von Hunsur entfernt. Nach Ankunft in Kushalnagar mussten wir noch ca. 15min der Rikshwa fahren und dann waren wir auch schon da. Das Dorf war gar nicht mal so abgelegen wie wir es erwartet haben und schien doch noch relativ wohlhabend. Das Dorf hatte auch einen eigenen kleinen Tempel und eine staatliche Schule. „Ob die Familie wirklich so arm ist das sie Surya und Manasa nicht auf ihre staatliche Schule schicken können“ dachten wir uns noch, aber schnell wurde klar, dass das nicht möglich war. Suryas Eltern leben in einem kleinen Zimmer von einem Haus, das anderen gehört. Das Zimmer war gerade groß genug für ein „Bett“ für ärmere sage ich mal, einen kleinen Fernseher und ein paar Küchen Utensilien. Hinter dem Zimmer hatten sie noch einen Mini Garten und eine kleine Toilette. Ich habe schon viele kleine Wohnungen in Indien gesehen, aber das war deutlich die kleinste die ich je gesehen habe. Wir wurden natürlich sehr herzlich empfangen, so wie ich indische Gastfreundschaftlichkeit kenne. Verständigen konnten wir uns zwar nicht mit Worten aber sie haben uns einen Chai gemacht und für uns das spezielle Reis mit Hünchen Sambar zubereitet :). Wir haben ihnen 1 Kilo Trauben als Geschenk gebracht. Manasa ist sehr fröhlich rumgerannt an diesem Tag und hatte „nur“ eine kleinere Magenkrankheit, wegen der man aber durchaus zuerst einmal 1-2 Monate zu Hause bleiben sollte. Der Arzt hat viel Reis verordnet, also kein Problem :). Es war schon interessant zu sehen wie sich die Kinder verhalten haben. Während Surya sich so verhalten hat wie immer, war die jüngere Schwester sehr viel schüchterner als sonst. Nachdem wir gegessen haben und ein paar Fotos gemacht haben, sind wir auch schon wieder zurück gefahren. Surya hat uns noch ein bisschen was vom Dorf gezeigt und Manasa ist zum wieder gesund werden zurück geblieben. Wieder zu Hause angekommen hatten wir noch ein Gespräch mit Shree Khant über Surya und seine Familie. Wie es scheint hatten es Surya und Manasa nicht unbedingt leicht. Vor ein paar Jahren hat ihr Vater die Familie verlassen und natürlich alles an Geld mitgenommen. In Indien bedeutet das für die Mutter den absoluten Gesichtsverlust. Auf einmal waren Surya und Manasa ohne Vater und die Schande des Dorfes. Die Mutter hat es dann wohl irgendwie geschafft dieses Zimmer zu finden das sie auch bezahlen kann und sie hat irgendwie nochmal einen Mann gefunden der mit der Familie lebt, sich auch um die Kinder kümmert und die Vaterfigur einnimmt. Aber leider ist für alles andere als 3 Mahlzeiten am Tag einfach kein Geld da. DEED hat Surya und Manasa in ihrem Gebäude aufgenommen damit sie auch die Chance auf Bildung bekommen und nicht mehr als Außenseiter Leben müssen, auch wenn ich für ein paar Monate eine gewisse Distanz zwischen den Beiden und dem Rest gespürt habe. Ich habe mir schon gedacht das sie irgendwie anders sind als die anderen und es hat sich bestätigt. Shree Khant hat erzählt das Surya am Anfang seiner Zeit in DEED der schüchternste Junge überhaupt war und ständig alleine sein wollte. Heute, und diese Entwicklung habe ich in diesem Jahr auch so gesehen ist er einer der selbstbewusstesten Kindern der Gruppe und er wird jetzt voll akzeptiert auch wenn er es noch nicht so richtig verstanden hat :).
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