Als nächstes wollten wir das Dorf von Lakkhama und ihrer Familie besuchen
und wie sich herausgestellt hat wohnt Kaveris Familie in dem Selben Dorf. Also
sind wir los gezogen mit Chikkarsa, Mutthama, Kaveri und Kalpana. Swami wollte
nicht mitkommen und Lakkhama war während dieser Zeit schon zu Hause in ihrem
Dorf. Wir haben einen Bus von Hunsur Richtung Piriyapatna genommen und sind
dann nach ca. 20min ausgestiegen. Allerdings sind wir dann noch 30min durch
verschiedene Dörfer gelaufen bevor wir am Ziel Dorf angekommen sind. Die Landschaft
die wir durchgelaufen sind war sehr schön, vielen kleinen Seen und
Kokosnussbäumen im Hintergrund.
Die
Kinder waren Mega aufgeregt und wollten uns sofort alles zeigen :). Vom Dorf
sind wir noch ein bisschen weiter ins Feld gelaufen und haben dann Lakkhamas
Haus gesehen. Erstaunlicherweise, war Kaveris Haus direkt neben dran also waren
diese Familien schon immer direkte Nachbarn. Aber Verwandte sind sie wohl nicht. Die Häuser
waren relativ klein aber ganz schön eigentlich. Sie haben einen kleinen Garten,
einen guten Schatten Platz vor dem Haus der dann sowas wie das Wohnzimmer ist
und in einem relativ großen Zimmer drinnen Schlafen sie, Duschen sie und ist
auch die Küche. Auch diesmal wurden wir wieder sehr herzlich mit Chai
empfangen. Wir sind diesmal gezielt nach dem Mittagessen gekommen weil es für
Claire unangenehm ist bei den Familien zu essen, aber der Chai war einer der
Beste den ich je getrunken habe! Die haben den Chai ohne Milch gemacht aber
dafür mit anderen Gewürzen die da bei denen wachsen. Die Stimmung war sehr gut,
alle waren gut gelaunt und haben viel Spaß gehabt. Die Kinder haben sich genau
so natürlich verhalten wie auch im Projekt. Bei Lakkhamas Familie habe ich die
Mutter kennengelernt. Sie hat sich am Knöchel verletzt und deshalb muss jetzt
Lakkhama zu Hause helfen. Von einem existierenden Vater habe ich nichts gehört
und beim nachfragen wird „nicht richtig hingehört“. Die Mutter hat einen sehr
intelligenten Eindruck auf mich gemacht und scheint zu verstehen das es wichtig
ist das ihre Kinder zu Schule gehen.
Etwas später haben uns die Kinder durch
ihr Dorf geführt und wir haben noch die Großmutter von Kaverys Familie
kennengelernt. Auch bei Kaveris Familie wurde mir kein Vater vorgestellt. Ihre
Mutter hat sage und schreibe 5 Mädchen auf die Welt gebracht!!! Für die alle
theoretisch Hochzeiten und Mitgiften gezahlt werden müssen, dazu kommt noch das
die Mutter alle richtig schwere arbeiten vollbringen muss weil es keinen jungen
Mann gibt der das macht. Wahrscheinlich helfen da die Nachbarn aber begeistert
ist sie bestimmt trotzdem nicht. Sehr froh war ich auch als ich in dem Dorf die
„große“ Mutthamma gesehen habe die während meiner ersten zwei Monate in DEED
war. Sie ist die ältere Schwester von Kavery. Eine Woche nach dem Besuch habe
ich dann erfahren, dass sie verheiratet werden solle aber sich so heftig
dagegen gewehrt hat das es einen riesen Streit mit ihrer Mutter gab.
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