Sonntag, 8. April 2012

Nord Indien – Delhi, Agra und Amritsar

Also ich hatte beim Zug aufgehört. Der Zug von Hyderabad nach Delhi ging ca. 24 Stunden. Wir haben die zweit kleinste Klasse genommen, die aber dann doch ca. doppelt so teuer war wie die kleinste. Wir hatten einen Platz zum liegen und wurden regelmäßig mit Essen und Tee versorgt. Die Fahrt an sich haben wir uns besser vorgestellt :/. Wir hatten leider keinen Fensterplatz und wir konnten uns zwar hinlegen aber wir waren so hoch das wir uns nicht wirklich hinsetzen konnten. Das Essen war natürlich auch das günstigste vom günstigen. Also wir waren dann am Ende auch froh als wir angekommen sind. Und noch im Zug habe ich etwas beobachtet was mich für der Rest der Nordindien Reise verfolgen sollte. Natürlich hat der „Steward“ auf total beleidigt gemacht als ich ihm dasselbe Trinkgeld gegeben habe wie der Inder unter mir………….


In Delhi an sich hatten wir ein wenig stress mit den Leuten. Also da es keine Züge nach Kaschmir gab und weil ich mir gedacht habe, dass es auch nicht schlecht ist ein bisschen Flexibler zu sein, haben wir versucht in Delhi einen Bus von Amritsar nach Kaschmir zu bekommen. Wir in ca. 10 Reisebüros gefragt kein einziges Büro wollte uns einen einfachen Sleeper Bus nach Kaschmir geben. Jeder einzelne hat versucht uns irgendeine Scheiß überteuerte 2 Wochen Tour anzudrehen als wir das abgelehnt haben, wollten sie uns ein Taxi nach Kaschmir für nur mehrere Tausend pro Person andrehen, weil wir ja in einfachen Sleeper Bussen von den Indern ausgeraubt würden. Als wir dann jeweils nach 10min diskutieren den Leuten klar gemacht haben das wir einen einfach Sleeper Bus wollen haben sie einfach gesagt „No“. Auch das einfache laufen durch die Straße hat sich in Delhi als viel schwieriger erwiesen als in Süd Indien. Die Stadt hat einfach zu viel von allem. Es sind ständig 20 Rikschafahrer auf uns zu gelaufen und haben uns ständig den Weg versperrt und genervt. Das selbe mit „Hotels“ also kleinen Fast Food Restaurant. Im Süden blockieren dir die Leute wenigstens nicht den Weg auch wenn sie nerven. Was auch richtig nervig war, waren die „Studenten“ die ständig mit uns reden wollten. Vielleicht war ich jetzt zu voreilig mit allen „Studenten“ aber der erste der mit uns geredet hat, hat uns in ein Reisebüro geschickt nach seinem small talk, also bin ich davon ausgegangen das alle die uns einfach in der Straße ansprechen einen Hintergedanken hatten. Richtig frech waren auch die Leute mit denen man ein „Geschäft“ abgewickelt hat. Zum Beispiel das erste Fast Food Restaurant in das wir gegangen sind. Im Süden bekommt man normalerweise zu jedem Gericht Soße dazu. Das war bei uns auch so, nur das man uns die Soße am Ende extra anrechnen wollten und da haben sie nicht gespart. Ähnliche Geschichte in Kaschmir als wir mit einer Gruppe Leute essen waren. Jeder hat Reis mit Soße bekommen, nur uns den Ausländern musste man natürlich ein Stück Hühnchen dazu geben ohne uns nicht einmal zu fragen ob wir Hühnchen wollen, weil wir ja Ausländer sind und Ausländer essen nun einmal immer Fleisch. Als alle Zahlen wollten haben sie natürlich den doppelten Preis von uns verlangt weil das ja „Spezial Reis mit Hühnchen“ waren. Dann war da noch natürlich diese Geschichte mit dem Rikschafahrer der uns zum Zoo fahren sollte. Also der letzte Handelpreis der anderen Fahrer war bei 80Rs. Wir haben also einen gefunden gehabt der den Meterzähler benutzt hat. Wir sind also lange gefahren und als der Meterzähler bei 80 war, habe ich ihn angehalten und ihn vollgemeckert und wie sich herausgestellt hat, wollte uns der Rikschafahrer an einen Ort fahren der „am Arsch der Welt“ war, also irgendwo außerhalb von Delhi. Nach einer Diskussion hat er uns dann aber kostenlos zum Zoo gefahren. Der war dann leider schon zu aber immerhin hat er uns ein bisschen durch die Stadt gefahren.
Aber wir haben natürlich auch schöne Sachen in Delhi gesehen. Wir waren beim „Roten Fort“ (Inder 20Rs Ausländer 250Rs.). Es war schon beeindruckend von außen und drinnen waren ein paar kleinere Gebäude mit ein paar Gärten. Das war ganz schön aber mein Favorit war sowieso der Wachmann der am Eingang sein riesen Maschinengewehr auf die Menschen gerichtet hat. Dann waren wir noch beim „India Gate“, das ist eine lange Straße mit wiesen um die Straße herum und auf dieser Straße ist ein Riesen Tor das glaube ich ein Denkmal für Kriegsopfer ist. An einem Ende der Straße sitzt die Regierung von Indien. Das Parlament ist dort und ein paar andere wichtig aussehende Regierungsgebäude. Hinter einem riesen Zaun befindet sich das Weiße Haus. Vor dem Parlament haben wir dann auch ein angenehmes längeres Gespräch mit einem Politiker gehabt, das war der erste Nordinder der nett zu uns war :).





Nach 2 Tagen Delhi ging es dann weiter nach Agra. Agra ist die Stadt des Taj Mahals und einem Fort glaube ich, aber wir haben uns aus Zeitgründen nur das Taj Mahal angeschaut. Das Taj Mahal ist glaube ich eines der „neuen 7 Weltwunder“ und sehr beeindruckend. Aber bevor ich das Gebäude an sich beschreibe, möchte ich mit dem Eingang anfangen. Man kommt also da an und sieht eine riesen Schlange am Eingang und dann kommen viele Inder auf einen zu und meinen sie könnten einen für „nur“ 200Rs direkt an den Eingang bringen. Hmmm Ist ein bisschen komisch das gerade diese normal aussehenden Leute einen die Schlange ersparen können. Naja also wir haben uns aber das Ticket gekauft (Ausländer 750Rs und Inder 20Rs.) und haben etwas interessantes festgestellt. Die riesen Schlange ist nur für die mit dem Inder Ticket. Für Besucher mit dem 750RsTicket gab es eine extra Schlange, die natürlich praktisch leer war. Nach der Hochsicherheitskontrolle, man durfte nicht einmal Bücher, Zeitung und Spielkarten mitnehmen, ging es dann durch ein großes Tor zum berühmten Taj Mahal Gelände wie man es in praktisch jedem Bollywood Film und in Werbung etc. sieht. Auch im Gelände gab es Wege die man nur begehen durfte wenn man das teure Ticket hat und wir hatten einen anderen Eingang um in das Gebäude an sich herein zu gehen. Die Inder hatten eine riesen Schlange um reinzugehen und die Ausländer hat man direkt an den Eingang geschickt und die Indische Schlange immer wieder kurz für uns angehalten. Zum Taj Mahal an sich. Das Gebäude wurde von einem Muslimischen Herrscher in Auftrag gegeben und seiner Frau gewidmet. Es sieht auch genau so aus wie die meisten anderen muslimisch geprägten Bauwerke, nur das dort alles ein bisschen größer ist. Also insgesamt schon sehr beeindruckend das muss man echt sagen.




Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder weiter zum nächsten Ort, Amritsar. In Amritsar befindet sich der berühmte „Goldene Tempel“ der Sikhs. Die Sikhs sind eine Religion die hauptsächlich in Nordindien zu Hause ist. Es ist eine sehr junge Religion (15. Jhd.), vielleicht sogar die jüngste der Welt und aus dem Hinduismus und dem Islam entstanden. Verehrt wird nur ein Gott und die ersten Sikh Gurus, es gibt ein heiliges Buch das sich im Goldenen Temple in Amritsar befindet. Erkennen tut man die Sikhs vor allem durch den berühmten und oft mit ganz Indien verbundenen Turban, riesen Bärte weil die Sikhs niemals irgendeinen Teil der Körperbehaarung abschneiden, sowie einem Säbel um die Hüfte.
Den Goldenen Tempel an sich, fand ich sogar persönlich sogar noch beeindruckender als das berühmte Taj Mahal. Das ganze Gelände ist Quadratisch und besteht aus weißen Steinen, vielleicht Marmor oder so etwas. In der Mitte des Geländes ist ein kleiner See mit heiligem Wasser und auf dem See befindet sich der goldene Temple und im Gegensatz zu ein paar anderen goldenen Tempeln die ich gesehen habe, sieht der auch wirklich so aus als wäre er mit echtem Gold lackiert. Richtig intensiv wir die Atmosphäre aber erst durch die Gebete und die Musik die im Gelände 24 Stunden lang gehalten werden. Ein weitere Überraschung im ganzen Gelände war, das alles umsonst war. Der Eintritt in den Tempel war umsonst, das Essen in der Kantine die für jeden offen war war umsonst und die Unterkunft die auch im Geländer gestellt wurde mit einer warm Wasser Dusche war umsonst. Es gab überall Spendenboxen und eine Spende wurde natürlich erwartet, aber das findet man trotzdem sonst nie in der Welt, dass etwas im Prinzip kostenlos ist.

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