Hallo Besucher, am 31.07.2011 werde ich mich während eines freiwilligen Jahres in Indien engagieren. Weil ich euch so gut wie möglich nach Indien mitnehmen möchte, werde ich in diesem Blog so oft es geht von meiner Vorbereitung und meinen Erlebnissen in Indien berichten und Fotos posten. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß in meinem Blog =)
Samstag, 28. April 2012
FSL India und AFS
So diesmal möchte ich über die Organisationen reden mit denen ich „Zusammenarbeite“. Für mein Auslandsjahr habe ich mich mit der Organisation AFS-Interkulturelles Lernen e.V. in Kontakt gesetzt. AFS (American field service) ist eine in den USA gegründete Organisation die damals im zweiten Weltkrieg verwundete aus den Schlachtfeldern geholt hat und versorgt hat. Nach dem zweiten Weltkrieg haben sich die Ziele etwas verändert. AFS begann Schüleraustausch Programme zwischen den USA und anderen anfangs Europäischen Ländern zu Organisieren. Später wurden auch Freiwillige über die Welt gesendet und nach einer Weile entstanden AFS Zentren in anderen Ländern, die sich dann AFS Deutschland, AFS Frankreich usw. nennen. Ich habe mich also bei AFS Deutschland angemeldet um Freiwilligen Arbeit in Indien zu machen. Normalerweise schicken die AFS Zentren, wenn vorhanden, die Freiwilligen und Schüler immer in das AFS Zentrum des jeweiligen Landes. Da aber AFS Indien die AFS Standards nicht erfüllen konnte, arbeitet AFS Deutschland jetzt mit FSL India zusammen, einer NGO die ähnliche Standards hat wie AFS. FSL India hatte lange Zeit seinen Hauptsitz in Kundapur in Karnataka an der westküste Indiens, seit ein paar Monaten hat sich aber der Hauptsitz nach Bangalore verschoben, zur Hauptstadt Karnatakas. FSL hat eine große Zahl Mitarbeiter und nach meinem Gefühl ein recht großes Kapital. Finanzieren tut sich FSL durch das Organisieren von Freiwilligenarbeit, Schüleraustausch Programmen und sogenannten Workcamps. Sie erhalten Monatlich viele Freiwillige die seit Oktober 2011 12.000Rs. (ca.185€) pro Monat zahlen müssen (alter Preis war 10.000Rs. also ca. 150€). Eine weitere wichtige Einnahmequelle für FSL sind die Workcamps. Ein Workcamp ist praktisch Freiwilligenarbeit in einer großen Gruppe. Also ein Workcamp besteht in der Regel so zwischen 20 – 40 Mitarbeiter die gemeinsam 2 Wochen in einem (hoffentlich) sinnvollen Projekt arbeiten und dabei (hoffentlich) von FSL unterstützt werden. Jeder Workcamper musste (im Dezember) 10.000Rs zahlen. Während dem Workcamp bekommt man natürlich Essen und eine Unterkunft gestellt und die Idee ist eigentlich das man bei den Workcamp gebühren diese Kosten bezahlt. Komisch ist nur das man für ein Workcamp in Frankreich und Indien den Selben Preis zahlt?????
Das Hierarchiesystem von FSL
Also ganz oben in der Rangordnung sind der Präsident Rakesh, der Direktor Rohan und der Stellvertretende Direktor Doreswamy. Sie treffen alle wichtigen Entscheidungen, wie die Erschließung neuer Regionen und das Eröffnen neuer FSL Büros, das Einstellen neuer Mitarbeiter und sie sind im ständigen Kontakt mit den Ausländischen Partnern und beraten sich wie die neuen Schüleraustauschprogramme etc. stadtfinden sollen. Dabei übernimmt der Präsident mehr Verantwortung wenn es um Diskussionen mit den Ausländischen Partner geht und der Direktor kümmert sich stärker um die Probleme in den Büros und mit den Mitarbeitern. Rakesh und Rohan fliegen auch sehr oft in die Partnerländer für treffen mit den Partnern. Doreswamy kümmert sich vor allem um die sogenannten „homebased“ Projekte, also Projekte die von FSL selbst gegründet wurden. Wie wichtig diese drei Personen sind sieht man auch beim Thema Finanzen. Wenn eine große Summe aus dem FSL Konto abgehoben werden soll, braucht es mindestens 2 Unterschriften und manchmal alle drei von diesen drei Personen.
Das ist der Direktor Rohan
Das ist der Präsident Rakesh
Der nächste in der Rangordnung ist der Assistentsdirektor Deepak. Sein Job ist es viel Auszuwerten und zu Organisieren
Das ist der Assistentsdirektor Deepak
Danach ungefähr auf derselben Höhe sind der Hauptkoordinatoren(Der Hauptkoordinator für Bangalore, Mysore und Chennai heißt Arvind) und die Untersuchungsmanager dessen Namen ich nicht kenne. Der Hauptkoordinator bekommt alle Berichte von allen Koordinatoren und fasst sie zusammen. Er kennt die Situationen in allen Projekten, Gastfamilien und Büros und leitet diese weiter zum Assistensdirektor. Er ist außerdem der erste Ansprechpartner für die Koordinatoren und fällt alle ich sage mal weniger bedeutenden Entscheidungen. Der Untersuchungsmangager bekommt ebenfalls alle Berichte von den Koordinatoren und analysiert sie im Hinblick auf die Probleme und Schwierigkeiten die die Freiwilligen haben und er entwickelt Ideen wie man den Freiwilligen dabei helfen kann.
Als nächstes kommen die Koordinatoren. Sie haben (in der Theorie) am meisten Kontakt mit den Freiwilligen. Jeder Koordinator übernimmt ein paar Freiwillige und soll bei Problemen helfen, sei es bei Problemen in der Gastfamilie, dem Projekt oder anderen Angelegenheiten. Nebenbei muss der Koordinator den Freiwilligen mindestens einmal im Monat im Projekt besuchen, (außer bei den Deutschen Staatlich gesponserten Freiwilligen ist es nur einmal in 3 Monaten) neue Projekte und neue Gastfamilien suchen sowie monatliche Berichte über alle Themen schreiben. Meine Koordinatorin heißt Pavitra und eine weitere Koordinatorin die bei uns im Haus arbeitet heißt Anupama. Sie ist für die Freiwilligen verantwortlich die nur bis zu drei Monaten im District von Mysore sind. Ich glaube Anupama hat momentan keine oder kaum Freiwillige und Pavitra im Moment 8 Freiwillige. 3 in Mysore, Ich, Nils und Claire in Hunsur und 2 weitere deutsche in Kushalnagar 1h von Mysore.
links ist Pavitra, ich in der Mitte und rechts ist Anupama
Also im Prinzip funktioniert das System so: Die Freiwilligen schreiben jeden Monat einen Bericht über Gastfamilie und Projekt, die Koordinatoren verarbeiten diese Berichte, schreiben ihren eigenen und schicken diesen zum Hauptkoordinator. Dieser fasst die Berichte zusammen und schickt das relevante zu dem Assistensdirektor. Der Assistensdirektor analysiert dann alles und wenn er denkt das etwas verändert werden muss, dann schlägt er das dem Jointdirektor oder dem Direktor vor und die beraten sich dann untereinander und mit dem Präsidenten wie man weiter handelt.
Das war jetzt ein grober Überblick wie FSL funktioniert. Es gibt natürlich noch viel mehr Mitarbeiter die Verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben und ich sage mal abzweigende Rangordnungen haben. Aber ich denke ich konnte jetzt schon einen guten Überblick geben und hoffe das man das System von der Organisation versteht.
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