Tja also in dieser Woche gibt es nicht viel zu erzählen. Zuerst einmal sind wir raus aus der alten Gastfamilie und in das erwähnte Hotel eingezogen. Das Hotel ist ziemlich gut, es ist sauber, wir haben viel Platz das Bett ist gemütlich und wir haben einen Ventilator an der Decke. Die Lage ist auch ziemlich gut, zwar ein bisschen weit weg von meinem Projekt aber dafür in der Nähe vom „Stadtzentrum“.
Aber das das Hotel weit weg vom Projekt ist, ist jetzt auch nicht so schlimm, weil Nils am Montagnachmittag mit einem Mann geredet hat. Dieser Mann wollte Nils ein Fahrrad für 1.000Rs verkaufen, aber Nils meint nur so ne ne 700Rs und danach hab ich das Fahrrad getestet und ich und Nils haben dann gesagt, dass wir es für 400Rs kaufen würden. Am Ende haben wir ein Fahrrad für 450Rs gekauft, also ca. 7,50€. OK wenn mich die Deutsche Polizei mit dem Fahrrad in Deutschland sehen würde, müsste ich wahrscheinlich mehr Strafe zahlen als ein neues Fahrrad in Deutschland kosten würde, aber wir haben jetzt ein Fahrrad in Indien und sind damit offiziell Teilnehmer am öffentlichen Verkehr in Hunsur:D. Jetzt kann ich jeden Tag mit dem Fahrrad ins Projekt fahren. Der einzige Nachteil ist, dass mich meine Kinder jeden Tag und den ganzen Tag fragen ob sie sich das Fahrrad leihen dürfen („Sir Sir Sir, please please please please, washing washing, please please) und das letzte Mal als ich das erlaubt habe, sind sie 30min zu spät in die Klasse gekommen. Das ist sogar in Indien relativ viel.
Es gibt auch ein paar Neuigkeiten im Projekt. Am Donnerstag habe ich endlich mal Mathematik eingeführt :). Das war auch mal bitter nötig, weil das bisher die Aufgabe von unserem Kannada Lehrer war und das Wissen der Kinder natürlich weit unter dem war, was ich erwartet hätte. Ich muss meiner kleinen Klasse natürlich erst mal beibringen was die Zahlen 1 bis 10 überhaupt bedeuten und das war extrem schwer, weil die Kinder gar nix mit den Zahlen anfangen konnten und dadurch total überfordert waren. Die große Klasse kann immerhin schon die Zahlen 1 bis 10, aber ich habe eigentlich erwartet, dass die wenigstens bis 20 zählen können. Nach 12 hat’s bei den meisten aufgehört :/, aber wenigstens konnten wir schon anfangen zu rechnen: 8-5=3; 4+4=8; 2+5+3=10; 6-4=2 und sowas. Das hat Spaß gemacht und einige waren echt begeistert, aber ich glaube die meisten hätten lieber Englisch gemacht :/. Insgesamt sind die Kinder im Moment extrem unruhig und am Freitag haben die große Klasse sogar den Unterricht verweigert! Aber naja das wird bestimmt noch ich muss mir da mal was einfallen lassen.
Letzte Woche Freitag haben wir nachmittags mit den Kindern „Das Dschungelbuch“ gesehen und diesen Freitag „König der Löwen“. Das war so cool, die Kinder waren begeistert, haben gelacht ohne Ende und ich finde die Filme sowieso mehr als überragend. Ein Schüler hat mich während „Das Dschungelbuch“ sogar gefragt, was Elefant, Beer und Tiger auf Englisch heißt :).
Ansonsten war ich am Sonntag noch in diesem Tibeter Kolonie. Das war ein ziemlich schöner Tagesausflug. Die Kolonie besteht aus einem Dorf, ein paar sehr schönen und beeindruckenden buddhistischen Tempeln und einer wunderschönen Landschaft. Aber was wirklich schön war, war die Ruhe und die Sauberkeit im ganzen Gebiet. Die Kolonie war wie so ein eigenes kleines Land in Indien. Ich meine man findet wirklich selten Orte in Indien, die so ruhig, sauber und entspannend sind. Als erstes haben wir zwei buddhistische Tempel besucht. Sie waren sehr groß, bunt und hatten so eine heilige Atmosphäre. Ich meine wir haben uns nicht getraut laut zu reden obwohl kein Mensch in der Nähe. Die Tempel waren gleichzeitig aber auch Universitäten. Hier lernt man wie man ein richtiger Mönch wird. Übrigens waren alle Menschen in dem Gebiet Mönche. Das ist wohl so eine Art Voraussetzung um dort leben zu dürfen.
Dann möchte ich jetzt noch unbedingt vom Mittagessen in der Kolonie erzählen. Wir haben in einem „Restaurant“ gegessen, das eigentlich das Haus einer Familie war aber trotzdem zu essen angeboten hat und in diesem Haus habe ich mir für 40Rs 10 „Moms“ gegönnt, was man in Russland 10 „Pelimeni“ nennen würde und ich glaube in Deutschland „Teigtaschen“. Das tolle daran ist, dass ich das in Deutschland eigentlich jede zweite Woche esse und eigentlich schon ein bisschen vermisst habe. Soll heißen die „Moms“ haben verdammt gut geschmeckt und nur mal so ganz neben bei, sie waren mit Rinderfleisch gefüllt. Ich habe Rinderfleisch in Indien gegessen!! Wie ich gesagt habe, die Kolonie war wie ein eigenes Land. Normalerweise ist es unmöglich in Indien Rinderfleisch zu finden.
ok das wars dann jetzt erstmal wieder das nächste mal gibts mein Dhasara Festival Special! Das geht 10 Tage von Dienstag beginnend und ist besonders groß in Mysore :D
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