Donnerstag, 8. September 2011

Nächste Woche Hunsur – Ganesha Fest und die letzte Woche von Camilla

Die letzte Woche in Hunsur war vor allem von dem Ganesha Fest und der verabschiedung der italienischen Freiwilligen Camilla geprägt. Am Mittwoch hatte die Frau von Gott Shiva (dem wahrscheinlich Mächtigsten Gott im Hinduismus) Geburtstag und am Donnerstag hatte Gott Ganesha Geburtstag. Ganesha ist übrigens der Sohn von Shiva und der Gott mit dem Elefantenkopf. Und damit ihr auch ein bisschen was von der Kultur mitbekommt hier die Geschichte von Ganesha für euch. Da Shiva der Gott der Zerstörung und damit der mächtigste Gott überhaupt ist, lässt er sich gar nix von niemandem Bieten. Allerdings hatte er eines Tages Streit mit seiner Frau, dessen Name mir leider entfallen ist :(. Tja und als Sohn Ganesha es gewagt hat seine Mutter zu verteidigen beschloss Vater Shiva als Strafe seinem Sohn den Kopf abzuschlagen und ihm stattdessen einen Elefantenkopf einzufügen. Und seitdem hat Ganesha einen Elefantenkopf.

Aber jetzt wieder zurück zum Thema. Da Ganesha einer der wichtigsten Götter überhaupt ist, ist sein Geburtstag ein sehr wichtiger Feiertag und weil am Mittwoch auch ein kleiner Feiertag ist und es blöd ist Mittwoch und Donnerstag frei zu geben und Freitag zu arbeiten, hatten alle seit Mittwoch langes Wochenende :). Das ist ja schön und gut aber wie die Zeit nutzen? Am Mittwoch waren alle euphorisch wegen dem riesen Ganesha Fest am Donnerstag, also war es für mich, Nils und Haruka klar. Wir fahren am Donnerstag nach Mysore um das Fest ganz groß zu feiern. Also Donnerstagabend so um 6 in Mysore angekommen sehen wir nur so einen kleinen Bus mit einer Ganesha Statur auf dem Dach und ca. 10 Leute irgendetwas singen und jubeln. Und wir schreien einfach nur „Ganesha! Ganesha!“ und die Leute im Bus rasten total aus und jubeln noch viel stärker als sonst :D. Da hab ich mir gedacht „Der Abend wird super!“


Da wir nicht wussten wo genau und um welche Zeit was passiert haben wir angefangen Passanten zu fragen. Wir fragen also wann und wo ist das Fest und die Passanten nur „Ja Fest!! Ganesha! Super!“ dann Fragen wir nochmal und nochmal und nochmal und dann hat uns der erste Passant in eine Richtung geschickt. Ok alles klar. Ein wenig später fragen wir nochmal jemand anders „Wann und Wo Ganesha Fest?“ – „Ja Ganesha Fest! Super! Fest!“ „Ja ja aber wo und wann?“ „Ganesha Fest! Super!“ naja nach 5min ausfragen schickt uns die nächste Person in eine komplett andere Richtung. Und das ging dann immer so weiter, Passanten nach dem Weg fragen, die verstehen die Frage nicht richtig und schicken uns irgendwo hin! So um 7 haben wir dann jemanden getroffen der gut Englisch konnte und uns sogar hinbringen wollte, weil er selber hinwollte. Hört sich ja ganz toll an, aber nach 15min mit ihm laufen sind hat er uns in einen kleinen Laden geschleppt, wo er uns indische Kleidung, Öle, Räucherstäbchen und Marihuana verkaufen wollte. Laut ihm ist Marihuana auch absolut unbedenklich zu rauchen und in Mysore legal, aber natürlich nur in Mysore. Nachdem wir gegangen sind ging die suche also weiter. Diesmal mit einer guten Idee! Wir haben beschlossen in den teuren Hotels zu fragen wo etwas los ist. Tja und die Antwort von 3 teuren Hotels war gleich und enttäuschend. Das Fest sieht so aus, dass in kleinen Gruppen eine Ganesha Statur gekauft wird, mit der Statur ein wenig um die Häuser gezogen wird und eigentlich nur unter sich so eine Stunde getanzt wird. Im Laufe der Tage beschließen dann irgendwann diese kleinen Gruppen ihren Ganesha in einen Fluss zu werfen und das Fest so zu beenden. Bevor wir also enttäuscht nach Hause gefahren sind, haben wir dann tatsächlich noch eine von diesen kleinen Gruppen getroffen und ein wenig mit ihnen gefeiert aber dann mussten wir schon los, weil wir nicht später als 10 Uhr draußen sein dürfen.
Meine Familie hat das Fest so gefeiert, dass sie ihren Ganesha abends in einen kleinen Eimer Wasser gelegt haben.






Neben dem Ganesha Fest, war diese Woche auch noch die letzte Woche von Camilla. Sie hat sich die ganze Woche auf die Heimreise vorbereitet und wir haben nochmal viel Zeit mit ihr verbracht :). Da ihr Flug am Sonntagabend in Bangalore war, haben wir beschlossen das Wochenende mit ihr in Bangalore zu verbringen :). Dort haben wir dann auch noch ein bisschen was von dem Ganesha Fest mitbekommen und uns ein weinwenig das Zentrum von Bangalore angeschaut. Und wenn man sich einmal das Zentrum von Bangalore anschaut und den Rest, wird man stark überrascht sein. Das sind wie zwei verschiedene Welten in einer Stadt. Während der Großteil von Bangalore überfüllt, staubig, dreckig, chaotisch ist und die Menschen nicht ganz so reich sind, ist das Zentrum von Bangalore im Verhältnis zum Rest sehr sauber, ruhig und leer. Im Zentrum laufen hauptsächlich Touristen und reiche Indische Jugendliche herum. Insgesamt ist alles sehr westlich im Zentrum. Man findet ganz viele westliche Kleidungsgeschäfte (Lee, Levis, Esprit…), Fast Food und Elektronikläden. Auch die Menschen sind sehr westlich, das heißt z.B. Frauen mit Minirock und Top und Männer mit kurzen Shorts und engen Shirts. Und was noch dazu kommt, ist das diese riesen Unterschiede nur eine Kreuzung voneinander entfernt sind. Man ist im Westen und eine Kreuzung später ist man in Indien das ist total faszinierend. Leider hab ich keine Fotos gemacht sorry :(.
Aber insgesamt muss ich sagen das Bangalore wirklich keine schöne Stadt ist. Also ich bin nicht gerne dort gewesen und gehe auch nicht mehr hin, einfach zu laut, dreckig, stressig und das Zentrum ist eher beängstigend als schön. Ich bin froh das ich in Hunsur bin :).

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