Dienstag, 30. August 2011

Zweite Woche in Hunsur - ich fange an mich einzuleben :)

Die zweite Woche in Hunsur war schon um einiges enstpannter :) Zwar hieß es am Anfang der Woche, dass alle Freiwilligen die Gastfamilie am Dienstagmorgen verlassen müssen, aber als dann am Dienstag keiner kam war klar das das nur eine Art Drohung war den Koordinator nicht weiter zu stören. Gegen Mitte der Woche bekam ich dann die Nachricht, dass unser Koordinator gekündigt hat :) also der war schon ganz schön gestresst. Aber wie gesagt die Woche war insgesamt ziemlich entspannt. Ich komme immer besser mit der Familie zurecht ich rede mittlerweile ganz normal mit meiner Gastschwester und sogar ein bisschen mit meinem strengen Gastvater. Meine Gastmutter spricht leider nur Kannada! Aber sie versteht perfekt englisch von daher…

auch im Projekt integriere ich mich immer besser. In der ersten Woche haben meine Kinder kaum auf mich gehört, aber mittlerweile geht’s besser. Ich kann sogar schon ein paar Namen und die sehen wirklich alle gleich aus.
Ich würde sagen das der coolste Tag der Woche Mo. der 15.08 war, weil wir an diesem Tag den indischen Unabhängigkeitstag gefeiert haben. Der Unabhängigkeitstag wird hauptsächlich in den Schulen gefeiert und ist ein Feiertag für die Kinder. In den Schulen lernen die Kinder Tänze und führen sie dann vor.

Am Abend kommen dann nochmal alle oder zumindest viele Klassen zusammen auf eine Bühne an einem öffentlichen Platz. Dort führen dann alle Klassen die kommen ihre Tänze vor.


In meinem Projekt sah der Tag so aus, dass die Kinder die Karte von Indien auf den Boden malten und sie danach mit den indischen Nationalfarben ausmalten. Leider sind die Farben falsch herum gemalt :( aber naja das war nicht schlimm. In der Mitte der Karte war noch ein Fahnenmast mit der indischen Flagge an der Spitze. Neben dem Fahnenmast war noch ein Stuhl und auf dem Stuhl war ein Bild von Gandhi. Vor dem Stuhl war eine Banane, Räucherstäbchen eine Kokosnuss und eine Schale mit etwas was man anzünden konnte. Die Kinder saßen auf Stühlen mit Blick in Richtung Flagge und Stuhl. Der Direktor und die Lehrer dahinter. Die Zeremonie begann damit, die Flagge zu öffnen und danach haben die Kinder die Nationalhymne gesungen. Als nächstes wurde die Kokosnuss aufzumachen und die Milch auf die Kinder, Lehrer und Zuschauer geworfen =). Danach wurde die Schale angezündet und eins meiner Kinder hat etwas auf Kannada gesprochen. Danach wurde die Banane in zwei Teile geteilt und die Räucherstäbchen angezündet. Der Rest der Feier bestand darin, dass jeder der etwas mit dem Projekt zu tun hatte eine Rede halten musste und die Kinder zwischendurch etwas immer mal wieder etwas gesungen haben. Natürlich hat man uns Englischlehrern nicht gesagt, dass wir eine Rede halten sollen! Aber der Amerikaner hat das ganz toll und stellvertretend für alle improvisiert =).
Der Tag war extrem cool! Meine Kinder hatten zum ersten Mal richtige Schuluniformen und alle sahen so sauber und gepflegt aus und generell sah das ganze Projekt, was momentan eine Baustelle ist, zum ersten Mal wie eine richtige Schule aus :) :).





Wochenende war auch ziemlich cool. Wir haben den Geburtstag von einem deutschen Freiwilligen in Mysore gefeiert. Ich, Haruka und 6 weitere deutsche Freiwillige haben in einem Vergleichsweisen teuren Hotel gefeiert und in einem westlichen Restaurant gegessen :D . Am nächsten Morgen sind wir noch ein wenig durch Mysore gelaufen und haben die Stadt erkundet.



Samstag, 20. August 2011

Erste Woche in Hunsur – Viele Fragen, wenig Klarheit-That’s India


Es ist Sonntag der 14 August und meine 2 Woche in Indien. Die erste Woche in Hunsur war sehr Chaotisch!! Das erste was passierte und was ich schon erwartet habe, ist das uns gesagt wurde das der Amerikaner und der andere Deutsche die Gastfamilie verlassen müssen. Wieso genau ist bis jetzt immer noch nicht klar. Am Anfang hieß es, dass die Nachbarn unruhig geworden sind, weil so viele freiwillige im Haus wohnen und die Polizei gerufen haben sollen. Heute hat unser Gastbruder gesagt, dass es daran liegt das die Familie unheimlich viel Stress mit dem Amerikaner hat und er deshalb gehen muss. Ob der andere Deutsche jetzt wirklich gehen muss, ist auch noch nicht ganz klar weil er eig. schon am Donnerstag hätte abgeholt werden sollen und sich bis jetzt immer noch niemand gemeldet hat. Wie das jetzt weiter mit dem Amerikaner und der Italienerin laufen soll ist auch noch nicht ganz klar, weil die zwei anscheinend geplant haben Probleme zwischen uns deutschen und der Familie zu erzeugen. Zumindest hat das unser Gastbruder erzählt, aber was davon jetzt stimmt und was nicht… :( Naja ich hoffe das klärt sich bald.
Aber das war eig. das nicht so besondere Ereignis der Woche. Richtig aufregend und stressig wurde es erst von Donnerstag bis Samstag. In Indien ist es so, dass alle Freiwilligen die länger als 6 Monate bleiben wollen, sich innerhalb von 2 Wochen registrieren müssen. Normalerweise haben sich alle unsere deutschen Kollegen während der Orientierungswoche in Kundapur registriert, aber bei uns die im Distrikt von Mysore arbeiten (6 Personen) hieß es das wir uns in Mysore registrieren sollen. Natürlich haben ich und Nils unseren Regionalkoordinator gefragt wann wir uns registrieren sollen, aber er hat immer nur den Tag der Registration hinausgeschoben. Er hat dann am Mittwoch gesagt, dass der Tag der Registration am Mo sein soll, was zwei Probleme mit sich brachte. Erstens wäre die Registration zu spät gewesen und zweitens wäre das Büro sicherlich geschlossen gewesen, weil am Montag der Indische Unabhängigkeitstag ist!! Aber das wär wohl kein Problem laut unserem Koordinator. Am Donnerstagvormittag hieß es dann „Dennis du musst schnell mit Nils nach Mysore fahren, weil es am Montag zu spät wäre und das Büro zu hat“ „Achwas!!“ dacht ich mir nur aber gut That’s India und ich bin ja flexibel dacht ich mir. Naja wir sind dann also mit dem was wir so bei uns trugen auf nach Mysore gefahren und haben uns mit den anderen getroffen, die sich noch registrieren mussten. Im Büro hieß es dann das sie uns nicht registrieren können, weil in unserem Visa „FSL India Kundapur“ steht. Nur für 2500 Rupien pro Person könnte man was machen(ca. 40€). Naja da das ja eine riesen Frechheit ist und ich das auch nicht zahlen wollte, hat uns FSL noch am selben Tag nach Kundapur geschickt. D.h. ich bin noch am selben Tag mit den Sachen die ich gerade so anhatte und einem Rucksack wo eig. nur mein Regenschirm drinnen war, 10 Stunden mit dem Bus nach Kundapur gefahren. Angekommen in Kundapur mussten wir dann nur noch 1h nach Udupi zur Registration gefahren und uns dann 2min Registrieren lassen. Danach durften wir dann wieder 1h zurück nach Kundapur fahren und uns ein wenig im FSL Gasthaus entspannend. Das hat natürlich sehr gut getan :). Ein paar Stunden später sind wir dann wieder zurück nach Hunsur gefahren. Kaum in Hunsur angekommen hab ich diese Geschichten über den Amerikaner mitbekommen… Naja die erste Woche war schon sehr stressig aber ich glaube die Sache normalisiert sich wieder :).

Ankunft in Hunsur! Erster Tag in meiner Gastfamilie und in meinem Projekt

Sonntagabend ging es dann los nach Hunsur. Ich und zwei weitere Freiwillige (ein Deutscher und eine Japanerin) fuhren dann ca. 10h und kamen um ca. 5 Uhr morgens am Hunsur hbf an. Danach hat uns ein Rikschafahrer zu unserer Gastfamilie gefahren. Wir kamen dann also so um 5:30 Uhr in unsere Gastfamilie an und ich und der andere Deutsche (Nils) sollten dann in einem sehr kleinen Zimmer mit unserem indischen Gastbruder und einem weiteren amerikanischen freiwilligen schlafen. Übrigens lebt in der Familie sogar noch eine weitere italienische Freiwillige. Also müssen im Moment 5 Freiwillige von der Familie versorgt werden! Das riecht nach Problemen. Am selben Tag um 8 gab es dann Frühstück und die erste richtige Begegnung mit meiner Gastfamilie. Mein Gastvater ist ca. 40-50 Jahre alt und macht einen sehr strengen und Verantwortungsvollen Eindruck. Ich drück es mal so aus „Er ist der Herr im Haus“. Meine Gastmutter übernimmt die Versorger Rolle. Sie übernimmt eig. den ganzen Haushalt und kümmert sich um uns, wenn wir etwas brauchen. Meine Gastschwester ist so ca. 12 Jahre alt und geht auf eine Schule, bei der nur auf Englisch unterrichtet wird. Daher spricht sie sehr gut Englisch! Sehr viel besser als ich in ihrem alter! Bisher habe ich mich noch nicht so richtig viel mit ihr unterhalten, weil sie einwenig schüchtern ist und sich noch von mir distanziert, aber ich denke das wird sich noch ändern :).
Mein Gastbruder ist 20Jahre alt und scheinbar ein totaler Deutschland Fan. Er läuft sogar mit einem Knall roten T-Shirt durch die Gegend auf dem ganz groß und dick „Deutschland“ steht :D. Überhaupt sagt er ganz oft, dass er im Herzen deutscher ist und sich sehr freut das er nur 2 „Landsleute“ in seinem Zimmer hat :D. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht ganz zufrieden damit bin das er sich so stark als Deutschlandexperten ausgibt, weil er ständig alle Klischees von deutschen aufzählt und dann behauptet das alle deutschen so sind :(.

um 10 Uhr begann dann mein erster Arbeitstag im Projekt. Arbeitszeiten sind Mo. –Fr. von 10Uhr bis 13 Uhr. Danach gibt 2h Mittagspause von 13 – 15 Uhr und von 15 bis 16 Uhr sollen wir nochmal kommen um ein wenig mit den Kindern zu spielen und um sie zu beschäftigen :). Also doch sehr entspannte Arbeitszeiten. Dazu kommt noch, dass das Projekt ca. 5min von der Gastfamilie entfernt ist :).
Aber nun zu meinem Projekt: Ich, der Amerikaner, die Italienerin und die Japanerin sollen 24 Kindern Englischunterricht geben. Diese 24 Kinder werden dann nochmal in zwei Klassen unterteilt. Die ältere und jüngere Klasse. Wir wechseln uns dann jeden Tag mit dem Kannada Lehrer ab. Einen Tag unterrichtet der Kannada Lehrer die jüngere Klasse Kannada und wir die ältere Klasse und am nächsten Tag anders herum. Die Kinder die wir unterrichten kommen von den Tribals. Das heißt, dass das Kinder sind die in den Wäldern leben. Für gewöhnlich machen Kinder von den Tribals schon sehr früh Kinderarbeit, aber unser Direktor versucht die Kinder aus den Wäldern rauszuholen und sie zu Bilden. Dies ist aber keine leichte Aufgabe, weil sie nicht richtig Kannada könne und ihnen die englische Sprache sehr schwer fällt. Das Hauptproblem ist, dass sie sich zwar die Wörter merken können aber nicht ihre Bedeutung verstehen. Das merkt man besonders bei der jüngeren Klasse die zwar alle das Alphabet schneller aufsagen können als ich, aber nicht zeigen können wo der Buchstabe P ist, wenn du sie darum bittest. Naja mal schauen ich hoffe ich kann ihnen die englische Sprache näher bringen. Ich habe ein Jahr Zeit :)



Samstag = Exkursionstag – travel around Karnataka


bevor ich euch in den mega geilen Exkursionstag mitnehme, will ich euch aber noch etwas berichten was mir seit heute echt langsam stark auf die Nerven geht. Als mich die Leute in Deutschland gefragt haben was man dort isst, war mir klar dass ich in Indien viel Reis essen werde. Aber ich hätte echt nicht damit gerechnet das ich jeden Tag 3mal pro Tag immer die gleiche Reisart mit der Selben Vegetarier Soße und dem Selben Gemüse. Heute muss ich echt mal Fleisch in einem Restaurant essen.
Aber jetzt wieder zurück zur Überschrift. Der Tag begann so gegen 8. Wir haben eine riesen Tour durch Karnataka gemacht und die coolsten Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Am Anfang waren bei einem der ältesten Tempel in Karnataka ca. 1h von Kundapur entfernt. Das war schon ziemlich beeindruckend.


Danach haben wir den heiligen Elefanten des Tempels besucht:)



Er war sehr freundlich und sehr impolsant :), aber leider konnte man nicht auf ihm reiten. Naja das mach ich dann ein wann anders. Danach sind wir weitergefahren zu einer Art Bergsee und haben mit einer kleinen Fähre den See überquert. Der See an sich war auch ganz cool. Die Tatsache das er gelb war hat mich ja schon ein wenig unruhig gemacht, aber die Natur um den See herum war sehr schön und das Wasser sehr warm. Also ich wär schon gerne geschwommen, allerdings wollte ich die Inder nicht schocken :)

. Danach kam der coolste Platz der Exkursion! Wir waren auf einer Aussichtsplattform auf der man einen absolut beeindruckenden Ausblick auf die 3 Wasserfälle in Karnataka hat. Diese Wasserfälle, sollen (laut Einheimischen) einer der größten in ganz Asien sein. Aber das seht ihr ja selbst :).



Last but absolutely not least, haben wir eine der größten Shiva Statuen in Indien besucht. Shiva ist der wahrscheinlich wichtigste Gott im Hinduismus. Die Statur war gewaltig und nachts mit Scheinwerfern beleuchtet besonders beeindruckend.

Übrigens wurden wir wären den ganzen Busfahrten mit den neusten Bollywood filmen und Musik verwöhnt :). Ich muss sagen, dass ich die Musik eig. ziemlich cool finden und es einen besonderen Charm hat mit Indischer Musik in Indien zu cruesen :). Aber die Filme sind absolut gewöhnungsbedürftig :D.

Sonntag, 7. August 2011

2. Tag in Kundapur

heute Begann der Tag ziemlich cool. Wir wurden auf die Indische Art und Weiße für willkommen erklärt. Wir haben einen Blumenstrauß um den Hals bekommen, ein wenig gelbes Puder an die Kokletten bekommen und uns wurde der klassisch indische rote Punkt an die Stirn gemalt :).

Später hatten wir ein paar Unterrichtseinheiten über die indische Kultur und den Do’s and Don’ts in Indien. Danach haben wir ein sogenanntes „Henna“ bekommen. Eine Art Körperkunst die nach 2 Wochen wieder weggehen soll. Das war sehr schön:). Die Frauen bekommen ihr Henna immer auf die Hand oder den Handrücken, die Männer am Oberarm. Das Henna bei den Frauen war nochmal viel Spektakulärer als bei den Männern, aber das könnt ihr ja selbst auf den Fotos sehen:).


Kundapur und Bangalore – sind auch hier wieder zwei Welten auseinander?

In diesen Abschnitt meines Blogs, möchte ich euch zuerst die Busfahrt nach Kundapur schildern. Die Fahrt dauerte 12h in einem überraschend komfortablen Reisebus. Abgesehen von den fehlenden Sicherheitsgurten, hätte ich die indischen und deutschen Reisebusse nicht unterschieden. Dennoch war die Fahrt eher aufregend als komfortabel. Durch die doch schon löchrigen Straßen und den etwas chaotischen Fahrstiel war schlafen nicht ganz so einfach. Nachdem ich aber doch irgendwann eingeschlafen bin und nach ca. 6h wieder aufgewacht bin, hab ich festgestellt dass wir in irgendeinem Dschungel gelandet sind. Dabei konnte man die z.T. sehr beeindruckende Natur genießen:). Zusätzlich wurde die Busfahrt noch aufregender, da sich die Infrastruktur nicht wirklich gebessert hat aber dafür der Weg !sehr! viel kurvenreicher war. Die Fahrt hat dann doch sehr an eine 2h Achterbahnfahrt erinnert :D.
Angekommen in Kundapur merkt man sofort einen gewaltigen Unterschied zu Bangalore. Die Menschen sind viel ruhiger, geduldiger und entspannter als in Bangalore. Ein „FSL India“ (Indische Partnerorganisation von AFS) Teamer hat gesagt, das die Menschen außerhalb von den Großstädten „Shanti“ sind :). Insgesamt ist auch der Verkehr nicht mehr ganz soo extrem und der Lärmpegel gesunken.
:). Natürlich mussten wir auf indische Art essen :) was bedeutet, dass wir mit der Hand essen mussten:). Das ganz schön gewöhnungsbedürftig aber absolut mal was anderes. Nach dem Essen gab’s dann eine kleine Rundtour durch Kundapur bei der uns ein FSL Teamer gezeigt hat wo wir was finden können. Das war sehr hilfreich, weil für einen Ausländer wirklich alles ähnlich aussieht.

Deutschland und Indien – zwei völlig verschiedene Welten!!

Sonntag 31 Juli in Bangalore so gegen 11 Uhr vormittags. Ich und zwei meiner AFS Kollegen gehen aus dem Hotel um uns ein nettes Restaurant zum Essen zu suchen. Keine 3 Sec. nachdem wir das Hotel verlassen haben starren uns ca. 20 Personen an und diskutierten heftig auf Regionalsprache „Kannada“. Nach weiteren 5sec. kommen ca. 15 der 20 Personen auf uns zu und versuchen uns irgendwie eine Rundreise durch Bangalore mit ihrer Rikscha anzudrehen. Und nach ca. 2min erkannten wir dann wie Indiens Großstädte aussahen. extrem laut, stark überfüllt und sehr schmutzig. Aber ich muss sagen so negativ das jetzt auch klingt, ich finde das sehr aufregend und spannend zu sehen bzw. ein Teil davon zu sein. Nachdem wir uns dann für knapp 1:50€ absolut satt gegessen und getrunken haben, kam die aufregendste Autofahrt meines Lebens und ich bin schon in Kirgistan mit dem Bus gefahren! Aber die Rikscha Fahrt zum Botanischen Garten in Bangalore toppte alles. Es gibt scheinbar überhaupt keine Verkehrsregeln (in Kirgisien gab‘s wenigstens Ampeln!). Die Menschen fahren wie sie wollen und wohin sie wollen und das in einem riesigen Tempo. Man muss nur vorher Hupen und Bescheid sagen was man macht. Das führt dann natürlich zu einem extremen, ununterbrochenen Hupkonzert in der ganzen Stadt. Zusätzlich muss man natürlich noch erwähnen, dass auch die Straßen total überbelastet sind. Also spätestens nachdem wir durch die enge Lücke zwischen den zwei Reisebussen gefahren sind, hab ich gedacht das wäre das Ende, aber die Inder sind extrem gute Autofahrer. In Deutschland hätten wir ein extremes Stau Problem und massenhaft Unfälle … in Indien ist das ganz normal. Die Inder sind fantastische Autofahrer. Vom Wetter war ich tatsächlich positiv überrascht. Da ja eigentlich noch Monsunzeit ist hätte es laut meinen Indienexperten den ganzen Tag regnen müssen. tatsächlich war es einfach nur bewölkt mit einer frischen priese und angenehm warmen 20°C.
Das ständige angestarrt werden, als wären wir Sharuk Khan oder Gandhi hörte auch im Laufe des Tages nicht auf. Wir waren das Hauptgesprächstema von allen Indern in unsere Umgebung. Als wir uns am Botanischen Garten auf einen Felsen ausgeruht haben, entwickelte sich innerhalb weniger Minuten ein ganzer Kreis Inder um uns herum. Aber am besten hat mir die Art und Weiße gefallen, wie sie Fotos von uns machen wollten. Wenn weiße an einer Gruppe Inder vorbei laufen, entschließen sich die Inder zufällig genau dann ein Foto zu machen, wenn die Weißen gerade im Bild sind. Das haben sie auch bei uns ganz oft versucht :).
Um 21 Uhr Ortszeit kam dann der nächste Reisebus, um uns zum „On Arrival“ Seminar in Kundapur zu bringen. Kundapur wird auch die Stadt sein in der mein zukünftiges Projekt liegt.

Die Fahrt nach Bangalore – das Abenteuer kann beginnen

als ich am Samstagmorgen den 30 Juli aufgewacht bin war ich natürlich Mega aufgeregt und nervös! Ich hatte einfach absolut keine Ahnung was mich bei der Ankunft in Indien alles erwartet. Einerseits freute ich mich natürlich auf das bevorstehende Abenteuer, aber andererseits war ich natürlich auch irgendwo ängstlich und auch ein wenig traurig wegen der zahlreichen Verabschiedungen. Aber was soll‘s einfach Augen zu und durch dacht ich mir. Mal sehen wie es wird. Meine Erwartungen von Indien warn doch schon sehr stark von meinen Erfahrungen und Eindrücken von meinem letzten Urlaub in Kirgistan geprägt. Ich dachte mir, naja so groß kann der Unterschied eig. nicht sein. Ob ich da rechtbehalten sollte? So gegen 12:20 war es dann soweit… das Flugzeug hob ab und damit gab es kein Zurück mehr. Der Flug nach Bangalore, der Hauptstadt des Bundestaates Karnataka, dauerte knapp 8 ½ Stunden. Mit einer Zeitverschiebung von 3 ½ stunden kam wir so gegen 00:10 am Flughafen an. Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, konnte man schon in den Gängen die extrem hohe Luftfeuchtigkeit spüren. Das lies natürlich ein anstrengendes Klima erwarten. Beim Verlassen des Flughafens wurden wir dann von unserer indischen Partnerorganisation „FSL India“ positiv überrascht. FSL India hat extra für uns einen kleinen Bus bereitgestellt, der uns vom Flughafen in unser Hotel gefahren hat:). Als wir in unserem sog. „Hotel“ angekommen waren, war ich dann doch schon ein wenig schockiert. Natürlich habe ich mit einer vorläufigen Unterkunft gerechnet die in Deutschland gegen einen Stapel von deutschen Hygienevorschriften verstoßen würde, aber das es dann sooo schäbig war …. :(. Aber was soll‘s es war ja nur eine Nacht und ich hatte wenigstens ein Bett im Gegensatz zu den knapp 20 Personen die vor dem Eingang und auf den Gängen schlafen mussten.