In den letzten zwei Wochen ist eigentlich gar nicht viel passiert. Ich habe im Projekt mitlerweile fast alle meine Kinder zurück und im Haus läuft es auch super. Sport machen konnte ich in letzter Zeit nicht so viel weil ich ne Woche lang Durchfall hatte. Wahrscheinlich von schlechter Milch bei meinem lieblings „Tschai“ Platz. An einem Tag bin ich sogar zum Doktor gegangen weil der Durchfall dieses Mal besonders häftig war. Wenn man deutsche Kliniken gewohnt ist, ist eine Klinik in Hunsur doch etwas erschreckend. Ein sehr kleines Wartezimmer mit nicht genug Stühlen und das nicht von der Außenwelt abgetrennt ist. Das soll heißen es gibt keine Wand die Klinik in und Straße trennt. Es gab dann noch das Zimmer in der die Schwester Injektionen gegeben hat und in der der Doktor seine Diagnose gefällt hat.
Ansonsten war ich am nächsten Wochenende schon wieder auf einer Indischen Hochzeit. Diesmal die Hochzeit von dem Bruder von einem Freund aus meinem Fittnesstudio. Das fande ich sogar noch ein bisschen cooler als die letzte. Es gab eine Liveband und wir durften/mussten den Bräutigan und der Braut Kokosnussmilch auf die Hände schütten und sie mit Blumenblühten bewerfen. Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Das eigentliche Highlight der letzten zwei Wochen war das letzte Wochenende. Ich und Nils haben beschlossen das Wochenende im 18h Busfahrt entfernten Bijapur zu verbringen. Wir sind dann also 5h nach Bangalore und 14 weitere Stunden von Bangalore nach Bijapur gefahren. Bijapur ist eine ca. 600 Jahre alte Stadt die wohl früher so etwas wie eine große Festung war, denn die Stadt is umgeben von einer alten Stadtmauer die zum Teil heute noch existiert. Sie ist außerdem sehr Muslimisch geprägt, es gibt sehr viele Moscheen und Männer mit der traditionellen muslimischen Kleidung und Frauen mit Burkas, dem schwarzen Gewand. Insgesamt fande ich die Stadt an sich sehr schön. Durch die alten Gebäude, den vielen Ruinen die an alte Zeiten erinnert und der Steppenlandschaft, bekommt man so ein tolles Wüstenfeeling in Bijapur. In Bijapur fühlt man sich, als wäre man gerade in Jerusalem in der Zeit der Kreuzzüge :). Bijapur ist vorallem für seine zwei Gebäude Ibrahim Rouza und Gol Gumbaz berühmt die jeweils an einem Ende der Stadtmauer stehen
Etwas erschöpft in Bijapur angekommen haben ich und Nils dann beschlossen uns eine Rikscha für den Tag zu mieten, die uns dann zu allen Sehenswürdigkeiten fährt. Angefangen haben wir beim coolsten Gebäude der Stadt, dem Ibrahim Rouza. Sultan Ibrahim Adil Shah ließ dieses sehr hoche Gebäude um 1600 für seine Frau errichten. Es ist wirklich sehr schön und passt durch sein ich sag mal sehr altes und grau-schwarzes aussehen perfekt in diese Wüstenlandschaft :).
Danach wurden wir zum Mulukmaidan Tof gefahren. Das ist ein kleiner Turm mit einer großen Kanone auf der Spitze. Es ist ein bisschen langweilig darauf aber komischerweise auch sehr leise und deshalb kann man schon mal da hin gehen wenn man sonst nix zu tun hat.
Als nächstes ging es zum 24m hochen Wachturm Upali Buruz. Tja und der Turm war die totale enttäuschung :/. Nachdem man in der Hitze 24m hoch gelaufen ist, will man eigentlich schon was sehen, aber auf der spitze ist nix und die Aussicht ist durch eine zu hoche Mauer versperrt :(. Nächstes Ziel war das Taj Bawadi. Das Taj Bawadi war eigentlich nur ein Teich in einem Gelände das an eine Moschee erinnert, aber naja wenn es auf dem Weg liegt…
Die zwei Mausoleen von Jod Gumbaj standen als nächstes auf dem Plan. In diesen Mausoleen liegen die Gräber von einem General und seinem wichtigsten Assistenten. Die zwei Gebäude an sich sehen schon nicht schlecht aus, aber richtig cool ist es erst drinnen. Das Grab des Generals ist ein einem Raum der sehr schön geschmückt ist und die Decke besteht aus vielen Unterschiedlichen Spiegeln. Das sieht fantastischa aus!
Danach ging es zu einer Moschee dessen Namen ich vergessen habe. Die Moschee sah sehr gut aus mit einem Raum bei dem Gebetet wird und einem Teich im Gelände. Im Hintergrund hat man noch einen super Ausblick auf das Bara Kaman.
Das Bara Kaman. Das Bara Kaman sind die Überreste von einem Mausoleum eines Sultans und sind schon sehenswert.
Das vorletzte Ziel war das Jumma Masjid. Ein großes Gelände mit einer Moschee und einem Garten drinnen. Das war ziemlich cool und als wir angekommen sind hat eine Gruppe Muslime gerade gebetet, dass war sehr interessant.
Unser letztes Ziel war dann das berühmte Gol Gumbaz. Das Gol Gumbaz ist ein riesiges 250 Fuß hoches Mausoleum und wurde 1660 von Sultan Mohammed Adil Shah bauen lassen. Im ganzen Gelände gibt es noch eine große Grünanlage und ein Museum. Das Mausoleum an sich ist natürlich auch sehr beieindruckend und wenn man ersteinmal die Treppen überwunden hat, dass bekommt man eine super Aussicht auf die ganze Stadt. In der Kuppel an sich gibt es dann noch diesen grandiosen Echo effekt. Als ich da war, hat eine Schulklasse auch gerade eine Exkursion gemacht. Die Kinder haben natürlich auch gemerkt das das Echo extrem groß ist und deshalb haben sie die Chance genutzt besonders laut rumzuschreien. Es war so laut das ich probleme hatte Nils zu verstehen wenn er mich angeschrien hat um mir etwas zu sagen :D.
Tja und da wir die Rikscha genommen haben, haben wir schon in ca. 4h alles in Bijapur gesehen, was man so sehen kann :) und da wir sonst nix zu tun hatten, haben wir beschlossen einfach schonmal zurück zu fahren und uns Badami anzuschauen, was auf dem Weg liegt :). Also haben wir einen ca. 4h Bus von Bijapur nach Badami genommen und Samstagnacht dort geschlafen. Sonntagmorgen sind wir dann um 6 Uhr wieder losgezogen und haben die 4 berümten Hölen von Badami besucht. Wieso diese „Hölen“ berühmt sind, habe ich nicht so richtig verstanden, weil die Hölen winzig und nicht wierklich interessant geschmückt sind. Aber zur Verteidigung muss ich echt sagen, dass die Hölen etwas höher gelegen sind und das man von der letzten Höle aus eine super Aussicht auf den See, dem Tempel am See, die Stadt und den gegenüberliegend Berg mit seinem Tempel auf der Spitze hat. Richtig schön ist es dann wahrscheinlich auch noch wenn man sich die Landschaft mit dem Sonnenaufgang anschauen kann. Wir waren dort um ca. 7 Uhr morgens kurz nach dem Sonnenaufgang. Zu dieser Zeit konnte man immerhin noch einen Nebel über dem See genießen.
Als wir mit den Hölen fertig waren sind wir dann direkt zum besagten See runtergegangen und haben uns den Tempel am See angeschaut. Der Tempel war natürlich ein Tempel wie jeder andere auch aber der Ausblick von dem Tempel auf den See und die zwei Berge war super.
Danach wollte wir unbedingt noch die Spitze des Berges mit dem Tempel darauf erreichen. Es war heiß! Es war steil! Es war weit! Aber die Mühe hat sich gelohnt, weil die ich sage mal Indianer Prärie Landschaft sehr schön war und der Ausblick vom Berg auf den See, die Hölen und die Stadt fantastisch war. Abgesehen davor das die Aussicht sehr schön war, ist es einfach nur geil wenn man die Spitze des Berges erreicht hat und in der frischen Briese einen Kuchen ist :D.
Tja und als wir mit Badami fertig waren haben wir beschlossen schonmal ein bisschen nach Hause zu fahren und am nächsten Ort halt zu machen. Dem in ganz Indien berühmten und von Touristen geliebten Ort Hampi. Immer wenn ich mit Freiwilligen und Rucksacktouristen rede bekomme ich gesagt, dass Hampi der absolut schönste Ort in Süd Indien ist. Ich war nur eine Stunde dort aber ich werde auf jeden Fall nocheinmal für ein oder zwei Wochenenden nach Hampi zurückkommen weil ein Wochenende wahrscheinlich nicht genug ist. Mein erster Eindruck von Hampi war schon sehr beeindruckend. Eine sehr faszinierende und beeindruckende Landschaft! Ich muss aber sagen das sich der Ort schon so ein bisschen auf die Touristen eingestellt hat, was dem Ort so ein bisschen die natürlichkeit nimmt muss ich sagen. Aber ich werde noch ein anders mal von Hampi berichten. Ich fahre höchstwahrscheinlich im Dezember hin.
So das wars für diese Woche. Die nächsten zwei Wochen versprechen ebenfalls spannend zu werden, dann melde ich mich noch einmal ;).
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